SEIT WANN DÜRFEN FRAUEN KAFFEE TRINKEN?

Mit den Freundinnen ins Kaffeehaus? Ja, natürlich, was für eine Frage!
Ein Blick auf die Geschichte der Wiener Kaffeehaustradition zeigt, dass das nicht immer so war.

Tatsächlich war es Frauen erst ab dem Jahr 1856 offiziell erlaubt, ins Kaffeehaus zu gehen. Zu Beginn wurden sie nur bedient, wenn sie in Begleitung von ihren Männern zu Gast waren. Meist fanden diese Besuche nach einer Soirée oder einem Ball statt. Sah man zu dieser Zeit Frauen alleine, die dennoch bedient wurden, so wurden diese offiziell geduldet, um dort Herrenbekanntschaften zu machen. Also quasi als Vorläufer des Tinder-Dates. Erst nach und nach trafen sich auch Frauen zu kleinen Runden mit Kartenspiel und Kaffeeklatsch.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war das Kaffeehaus vor allem Treffpunkt von Herrenrunden, die sich in Spiel- und Rauchsalons, beim Billard oder zur Zeitungs- und Journallektüre trafen. Erst ab 1840 findet man vereinzelt Frauen unter den Kaffeehausbesuchern, wobei das – von den männlichen Besuchern – nicht besonders wertgeschätzt wurde. Um 1900 gab es in Wien 600 Kaffeehäuser und die Gäste waren auch zu der Zeit noch fast ausschließlich Männer. Was uns heute verwundert, war zu der damaligen Zeit keine Besonderheit, bedenkt man, dass es erst seit 1918 das Wahlrecht für Frauen in Österreich gibt.

Mit dem Kaffeegenuss hat das selbstverständlich nichts zu tun, denn die Liebe zum Kaffee haben die Frauen natürlich genauso früh entdeckt wie ihre männlichen Zeitgenossen. Kaffeetrinker oder Kaffeetrinkerin zu sein ist auch eine Art von Lebenseinstellung. Die Frage „Treffen wir uns auf einen Kaffee?“ ist heute für uns alle das geflügelte Wort für das gute Gespräch, die angenehme Atmosphäre und – ganz klar – den Kaffee als Begleitung.

Dürfen Frauen Kaffee trinken? Selbstverständlich! Und am besten eine wunderbare Tasse fabia Kaffee.