Kosakenkaffee – eine (fast) vergessene Kaffee-Spezialität: Rezept und Geschichte

Kosakenkaffee – das klingt für viele nach dem gleichnamigen Likör aus der Fernsehwerbung. Doch hinter dem Namen verbirgt sich auch eine fast vergessene, echte Wiener Kaffee-Spezialität mit Geschichte und Charakter: eine ungewöhnliche Mischung aus Mokka, Rotwein, Wodka und flüssigem Zucker, serviert im typischen Einspännerglas. Wer denkt, das klingt gewagt, wird überrascht sein – denn bei richtiger Zubereitung entsteht ein geschmacklich erstaunlich ausgewogenes Getränk mit kräftigem Charakter. In diesem Beitrag zeigen wir, wie man Kosakenkaffee zubereitet – inklusive Rezept, Hintergrundwissen und einem Barista-Tipp für den besonderen Geschmack.

Was ist ein Kosakenkaffee?

Ein Kosakenkaffee ist eine wärmende, intensive Wiener Kaffee-Spezialität „mit Schuss“ – also mit Alkohol –, die sich durch ihren markanten Charakter auszeichnet. Basis ist ein klassischer kleiner Mokka, der mit Rotwein, 2 cl Wodka und Zucker verfeinert wird. Die Kombination aus Alkohol, Kaffee und Zucker sorgt für einen kräftigen, ausgewogenen Geschmack, die es aber durchaus in sich haben kann. Maßvollen Kosakenkaffee-Genuss wollen wir hier also dringend ans Herz legen! Serviert wird das Ganze stilecht im Einspännerglas – einem kleinen Henkelglas, das ursprünglich die Kutscher in Wien in Verwendung hatten. Denn damit konnten sie sowohl den Kaffee als auch die Zügel problemlos in der Hand halten.

Der Name „Kosakenkaffee“ ist eine Hommage an die legendären Kosaken, die Reitervölker aus den östlichen Steppengebieten, die in der Geschichte Europas eine Rolle spielten. Auch wenn es keine historischen Belege dafür gibt, dass Kosaken ihren Kaffee auf diese Weise genossen haben, war der Name, der mit der Wiener Kaffeehauskultur entstand, vermutlich Ausdruck der damaligen Vorstellung von Exotik, Wildheit und Stärke.

Was den Kosakenkaffee von anderen alkoholischen Kaffeegetränken unterscheidet, ist seine Kombination aus kräftigem Mokka, trockenem Rotwein und klarem Wodka – ein Zusammenspiel, das sowohl wärmend als auch elegant wirkt. Anders als etwa der Mazagran, ein kalter Kaffee mit Rum, der oft auf Eis serviert wird, ist der Kosakenkaffee ein heißes Getränk für kühle Tage, das seine Wirkung eher in der Tiefe als in der Frische entfaltet. Auch geschmacklich trennen die beiden Welten: Während der Mazagran durch seine leichte, fast sommerliche Aromatik besticht, bringt der Kosakenkaffee dunkle, gehaltvolle Noten in die Tasse.

Nicht zu verwechseln ist der Kosakenkaffee außerdem mit dem gleichnamigen Likör, der vor allem durch Fernsehwerbung bekannt wurde. Dieser wird industriell abgefüllt und enthält zwar ebenfalls Kaffee und Alkohol – aber eben in Form eines fertigen Getränks, oft mit Sahne und deutlich süßer im Geschmack. Der „echte“ Kosakenkaffee hingegen wird frisch zubereitet, hat eine klare Struktur, keine cremige Textur und setzt auf hochwertigen Mokka statt auf Kaffeesirup oder -aroma. Geschmacklich und in der Zubereitung sind das zwei völlig unterschiedliche Produkte – verbunden höchstens durch den Namen.

Kosakenkaffee Rezept: So gelingt der Geheimtipp

Ein echter Kosakenkaffee lässt sich mit etwas Übung einfach zubereiten – und wird so zu einem besonderen Highlight für kalte Herbst- und Wintertage. Hier das Original-Rezept mit Tipps vom fabia Profi-Barista:

Zutaten für 1 Portion:

• 1 kleiner Mokka (ca. 25–30 ml)
• 75 ml trockener Rotwein
• 2 cl Wodka
• 1 TL Zucker
• 1 TL Wasser zum Verflüssigen des Zuckers

Original Kosakenkaffee – die Schritt für Schritt Zubereitung:

1. Zunächst musst du den Zucker verflüssigen: Dafür vermengst du den Zucker mit derselben Menge Wasser in einem kleinen Topf und erhitzt ihn unter Rühren, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.

Tipp vom Barista: Wer gleich mehrere Portionen zubereitet, kann etwas mehr Zucker und Wasser nehmen und die Zuckerlösung im Kühlschrank aufbewahren.

2. Mokka zubereiten: Für den perfekten Kosakenkaffee eignet sich am besten ein klassischer Wiener Mokka von fabia. Dieser gelingt ideal mit frisch gemahlenem Kaffee (7–10 g), bei ca. 9 Bar Druck in 24–30 Sekunden extrahiert.

3. Kosakenkaffee final zubereiten: Den Mokka in ein vorgewärmtes Einspännerglas geben, mit dem Rotwein und Wodka auffüllen und die flüssige Zuckerlösung unterrühren.

4. Optional: Eine Prise Zimt kann dem Getränk eine zusätzliche Note verleihen.

fabia Profi-Tipp: Achte unbedingt auf hochwertige Zutaten – sowohl beim Kaffee als auch beim Wein und beim Wodka. Schlechte Qualität schmeckt man hier deutlich!

Welcher Kaffee eignet sich am besten für einen Kosakenkaffee?

Die Basis eines gelungenen Kosakenkaffees ist ein exzellenter Mokka – klar im Geschmack, ohne Bitterkeit, mit angenehmer Tiefe. Hier empfiehlt sich der fabia WIENER MOKKA mit 100 % Arabica Bohnen, geröstet in Österreich. Mit seiner intensiven, eleganten Würze ist er perfekt für kräftige Spezialitäten wie den Kosakenkaffee geeignet. Durch die feine Arabica-Bohne bleibt der Geschmack klar und harmoniert perfekt mit Rotwein und Wodka.

Tipp vom fabia Barista: Der Kosakenkaffee lebt von Ausgewogenheit – fabia WIENER MOKKA bringt hier die nötige Tiefe, ohne den Alkohol zu überdecken.

Kosakenkaffee: Herkunft und Geschichte

Die Wurzeln des Kosakenkaffees liegen im Wien der Jahrhundertwende, als die Kaffeehauskultur aufblühte und neue Kreationen beliebt waren. Es war die Zeit der „getränkten“ Kaffee-Spezialitäten – von Fiaker bis Maria Theresia –, in der auch der Kosakenkaffee entstand.

Warum ausgerechnet Kosaken? Die Namensgebung könnte mit dem Bild der wilden, trinkfesten Reiter zu tun haben – ein Symbol für rustikale Stärke und Durchhaltevermögen. Der Kosakenkaffee war vor allem in der kalten Jahreszeit beliebt, geriet aber im Laufe der Jahrzehnte zunehmend in Vergessenheit. Heute erlebt er dank Kaffee-Enthusiast:innen eine kleine Renaissance.

Wie trinkt man einen Kosakenkaffee?

Traditionell wird der Kosakenkaffee in einem Einspännerglas serviert – einem kleinen Glas mit Henkel, das ursprünglich von den Wiener Kutschern kommt. Die Form ist praktisch: Das Getränk bleibt länger heiß, der Henkel schützt vor verbrannten Fingern. Man trinkt den Kosakenkaffee langsam – als Digestif, als winterlichen Genuss oder als ungewöhnliche Kaffeevariation am späten Nachmittag. Serviert wird der Kosakenkaffee in einigen traditionellen Wiener Kaffeehäusern, aber auch in Bars mit Faible für Klassiker. 

Kosakenkaffee und weitere Spezialitäten – mit den Premium-Produkten von fabia

Ob für den nächsten Kosakenkaffee, einen klassischen Mokka oder eine Wiener Melange – bei fabia findest du die passende Bohne für jede Spezialität. Unsere Kaffees werden in Österreich in eigener Röstung hergestellt, mit besonderem Fokus auf Wiener Kaffeetradition und höchster Qualität. Besonders beliebt sind etwa der WIENER MOKKA – ein kräftiger Kaffee mit klarem Geschmack und ohne Bitterkeit –, die WIENER CREME mit vollmundig-samtigem Charakter, ideal für Kaffees mit Milch, sowie der WIENER KLASSIK, der mit seiner runden, harmonischen Note ein echter Allrounder ist.